Bilanz der Behindertensprecher/innen zum Ende des Jahres 2020

Wir blicken voll Zuversicht und Tatendrang ins kommende Jahr“ - Bilanz der Behindertensprecher/innen von ÖVP, Grünen, FPÖ und Neos.

Vier Bereichssprecher/innen für Menschen mit Behinderung der im Parlament vertretenen Parteien blicken auf ein außergewöhnliches und forderndes Jahr zurück. Menschen mit Behinderung sind in ihrem Alltag meist ohnehin mehr gefordert als Menschen ohne Behinderung. Die Corona-Pandemie hat ihre Nöte und manche Unzulänglichkeiten im System zum Teil massiv verschärft. Dennoch blicken sie zuversichtlich und voller Tatendrang ins kommende Jahr:

Abg.z.NR Kira Grünberg (ÖVP): „Das Jahr 2020 wird uns ewig in Erinnerung bleiben als das Jahr der Pandemie und damit der Entbehrung, der Einschränkung und der Angst um die Gesundheit. Die Sehnsucht nach Normalität ist groß. Wenn die Mehrheitsmeinung von Normalität allerdings ist, dass Menschen mit Behinderung in eigenen Heimen wohnen sollten oder gewissen Berufsbildern nicht genügen würden, dann möchte ich keineswegs zu dieser Normalität zurückkehren. Was wir alle für mehrere Wochen als Lockdown und Ausnahmezustand erlebt haben, ist für viele Menschen mit Behinderung lebenslange Realität und unfreiwillige Normalität. Nicht jederzeit die Wohnung verlassen zu können (weil das ohne Begleitung nicht möglich ist) oder die Liebsten nicht umarmen zu können (weil die Arme gelähmt sind), ist für Menschen mit Behinderung ein unabänderliches Faktum, während sich Menschen ohne Behinderung schwer tun, mit einer solchen Situation für ein paar Wochen zurechtzukommen. Keine Bilder, keine Nacherzählung, keine logische Erklärung, nichts ist stärker als die Selbsterfahrung. Möglicherweise ist diese einschneidende Selbsterfahrung der Corona-Monate ein Anstoß, anders als bisher auf die Lebenssituation von Menschen mit Behinderung zu blicken. Dann hätten wir aus dieser Krise gelernt“.

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