Meine barrierefreie Küche

Jeder hat individuelle Anforderungen an eine für sich barrierefreie Küche, die wir alle erfüllen wollen!

Am 6. November 2017 war ich zu Gast in der Serie „Prominente kochen“ der Firma Wohnpoint in Linz. Vor mir haben unter anderem schon Alfons Haider, Gerda Rogers und Frenkie Schinkels an dieser Serie teilgenommen. Die Promis bereiten hierbei mit einem Profikoch ihre Lieblingsspeise zu, die dann im Anschluss von allen Gästen verspeist werden darf. Durch den Abend führt Sylvia Schneider und unterhaltet gemeinsam mit dem Promi die Gäste.

Genau betrachtet, war mein „Promikochen“ etwas anders als die bisherigen. Dem Profikoch war ich keine große Hilfe, da aufgrund meiner Behinderung die meisten Dinge in der Küche nicht zu erreichen waren. Zudem wurde ein Podest aufgebaut, auf dem ich mit meinem Rolli stand, damit mich die Zuseherinnen und Zuseher auch hinter der Küche überhaupt sehen konnten. Dies hatte zur Folge, dass die Schränke und Schubladen teilweise versperrt waren. Also eine doppelte Herausforderung für unseren Koch.

Sylvia und ich unterhielten uns über meinen Werdegang, meine Ziele und Motivationen.Der Profikoch erklärte zwischendurch immer wieder, was er gerade macht und wie ein Gericht mit kleinen Tipps und Tricks noch besser schmeckt. Die Zeit verflog im Nu und meine Lieblingsspeise „Schweinemedaillons mit Spatzln war bereit zum Anrichten. Davor ließ ich es mir natürlich nicht nehmen, das Gericht abzuschmecken.

Am Ende der Veranstaltung kam Kurt Kitzberger, der Inhaber der Firma Wohnpoint, auf mich zu und entschuldigte sich für die provisorische Küche, die so gar nicht behindertengerecht war. „Kira hast du Lust, mit uns gemeinsame Sache zu machen und eine barrierefrei Küche zu entwerfen?“, war direkt darauf seine erste Frage. Da musste ich nicht lange nachdenken und entschloss mich spontan, dieses Projekt zu unterstützen.

Es folgten einige Treffen im Raum Wien und Linz, um die weitere Vorgehensweise zu besprechen und Nägel mit Köpfen zu machen. Was braucht eine Küche, um barrierefrei zu sein? Das war wohl die komplexeste Frage, die wir beantworten mussten. Schnell war uns klar, dass jeder Mensch mit seiner individuellen Behinderung ganz unterschiedliche Anforderungen an eine Küche hat. Wir einigten uns darauf, dass die Schau-Küche, die dann im Wohnpoint Küchenstudio in Linz aufgebaut werden soll, auf meine Art von Behinderung maßgeschneidert ist. Das heißt rollstuhlgerecht und mit spezielle Elemente, da ich keine Fingerfunktion und nur eine eingeschränkte Armfunktion habe. Dabei darf nicht vergessen werden, dass auch Menschen mit Behinderung Partner haben und diese in der Küche natürlich auch kochen wollen. Wer steht schon gerne mehrere Stunden mit einer gebückten Körperhaltung am Herd, weil die Kochplatte zu niedrig ist? Es gab unzählige Punkte, auf die bei der Planung geachtet werden musste. Kurt Kitzberger und Renate Ortner (für Marketing zuständig) machten sich dann schlau, was es alles schon für Angebote gibt und welche Bauteile man individualisieren kann.

© Peter Mayr
© Peter Mayr

Bald hatten wir alle Informationen eingeholt und machten uns an die Planung. Der große Vorteil: für die Schau-Küche in Linz hat Kurt Kitzberger viel Platz eingeplant, was alles um einiges leichter machte. Denn wenn Arbeitsflächen unterfahrbar sein müssen, fallen Staumöglichkeiten unterhalb weg. Und da ich im Rollstuhl sitze, komme ich auch nicht zu den Hängeschränken. Einige Probleme also, die zu lösen waren. Ein weiteres großeAnliegen war mir, dass man der Küche nicht gleich auf den ersten Blick ansehen sollte, dass sie für einen behinderten Menschen ist. Sie soll auf keinen Fall an Krankenhaus oder Reha erinnern, schließlich will man sich zuhause ja wohlfühlen. Deshalb entschieden wir uns auch für ein modernes Design mit Holzelementen.

Am 6. Juni 2018 war die Küche dann endlich fertig zur Präsentation. Renate Ortner organisierte eine Pressekonferenz und natürlich einen Koch, der uns ein leckeres Mittagessen zauberte. Es gab Beef Tartar mit Bruschetta und Spargel mit Sauce Hollandaise. Ein wirklich gelungener Tag.

© Peter Mayr
© Peter Mayr

Nun aber zu meiner Küche, auf die ich wahnsinnig stolz bin:

Das Highlight ist auf jeden Fall die elektrisch höhenverstellbare Kochinsel samt Herdplatte und Waschbecken, an der jeder in seiner individuellen Höhe kochen kann. Die Spüle hat ein besonders seichtes Becken und die Mischbatterie ist seitlich vom Waschbecken im vorderen Bereich angebracht und daher leicht erreichbar.

hlschrank, Geschirrspüler und Backrohr sind unterfahrbar und in ergonomisch optimaler Höhe. Der Kühl- und Gefrierschrank sind extra für mich elektrisch zu öffnen - denn durch die Saugwirkung sind diese beiden Dinge für mich sonst immer nur schwer oder gar nicht zu öffnen. In Kiras Küche ist dieses Problem Geschichte: der Kühl- und Gefrierschrank öffnet sich durch einmaliges darauf Tippen einen Spalt und ist danach ohne großen Widerstand ganz aufzumachen.

Begeistert war ich auch von der herausziehbaren Arbeitsfläche und dem Le-Mans EckschrankSo komme ich auch zu Töpfen, die ganz hinten im Schrank sind.

Die Oberschränke kann man elektrisch bis zur Arbeitsfläche herunterfahren.

Weiters gibt es elektrisch funktionierende Schubladen, einen abklappbaren Zusatz-Stauraum mit Funkbedienung, Steckdosen im Frontbereich und noch einige Features mehr.

Jede Küche wird ganz individuell auf die unterschiedlichsten Behinderungen und Anforderungen angepasst. Gerade auch für ältere Menschen, die nicht mehr alle Bereiche der Küche erreichen, gibt es tolle Elemente.  

Du hast nun Lust auf eine neue Küche bekommen, um endlich wieder selber kochen zu können?

Dann melde dich bei uns und wir unterstützen dich bei der Planung deiner Traumküche!

Deine Kira

https://www.kira-wohnen.at

© Peter Mayr
© Peter Mayr

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